Andrew Bird

Noble Beast

Leicht macht er es dem Hörer nicht. Das war schon immer so. Andrew Bird ist nie den konventionellen Weg gegangen, hat mit Klassik, irischem Folk und Bluegrass geflirtet und sich als Teufelsgeiger der Neo-Swing-Band Squirrel Nut Zippers warm gespielt. Seit 1996 versucht er sich als Solokünstler, wovon man in Europa kaum etwas mitbekommen hat. Man muss keine ausgeprägten prophetischen Fähigkeiten besitzen, um zu erahnen, dass er auch mit NOBLE BEAST ein Liebhaberthema bleiben wird. Wenn ein Ron Sexsmith schon Probleme hat, sich beim hiesigen Publikum durchzusetzen, muss Bird erst recht leiden. Allein schon deshalb, weil er auch mit seinem achten Album noch panische Angst vor allem zu haben scheint, was man als Banalität auffassen könnte.Hier und da pfeift er sich zwar mal ein Lied, was auch ein Markenzeichen von ihm ist, aber dann kommen Folk-Einflüsse aus dem mediterranen oder osteuropäischen Raum dazu, die das Ganze plötzlich nicht mehr simpel erscheinen lassen. Seine Texte sind von verschachtelten Formulierungen und eigenen Wort- schöpfungen geprägt, die man erst mal entschlüsseln muss. Als Ausgleich leistet er sich den ein oder anderen melodischen Ausrutscher. In „Fitz And The Dizzy Spells“ etwa, wo er bei den Decemberists anbändelt, und in „Tenuousness“, wo Paul Simon nicht weit ist. Aber auch da bleibt das Album ein edles, nicht ganz leicht durchschaubares Geschöpf.

Thomas Weiland – 24.02.2009

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