Jim O’Rourke :: Old News #8

Editions Mego

So ambient kennen nur wenige den US-Genreüberflieger und Produzenten: Micro-Drones von Anfang der 1990er-Jahre.

Old News hat Jim O’Rourke ganz spitzbübisch seine Strictly-Vinyl-Veröffentlichungsreihe genannt, wohl wissend, dass Old News so lange neue Nachrichten sind, wie sie einem Großteil des Publikums noch gar nicht bekannt waren. Nüchtern betrachtet leistet Jim O’Rourke damit ein hervorragendes Stück Dokumentationsarbeit in eigener Sache, zusammengestellt aus Archivaufnahmen der vergangenen 25 Jahre. In diesem Zeitraum gab es zahlreiche Möglichkeiten, den Genreüberflieger O’Rourke kennenzulernen – aus seiner Zeit bei Gastr Del Sol und Sonic Youth, von den Loose-Fur-Alben mit Jeff Tweedy und Glenn Kotche, als Produzenten von Joanna Newsom oder nur noch einen Steinwurf vom Pop entfernt auf einigen seiner Soloplatten. Die Old News-Reihe sucht dagegen die tieferen, weniger bekannten Schichten im weitverzweigten Schaffen des Komponisten, Multiinstrumentalisten, Produzenten und Filmemachers O’Rourke. Die laufende Nummer 8 der Serie widmet sich auf drei Plattenseiten dem Anfang der 1990er aufgenommenen Micro-Drone-Mehrteiler „Mere“ (1991/1992), in dem Cello, Posaune, Chorgesänge und Kurzwellengeräusche zum Einsatz kommen. Leise dräuend, etwas annoncierend, das doch nie eintritt, die Ruhe vor dem Sturm, der dann auf anderen Platten zu hören ist. Ergänzt um die hintergründig perkussive 18-minütige Live-Version „Merely“, für die Carrie Biolo die Gläser klingen lässt. File next to ambient!