Funk/Dub: Solides Coveralbum einer wirklich verdienstvollen Truppe.

Eine Rückkehr nach einer Pause von 23 Jahren setzt zumindest ein gewisses Sendungsbewusstsein voraus. Tackhead dürften davon genug besitzen. Bernard Fowler, „Mixologist“ Adrian Sherwood, Keith LeBlanc, Skip McDonald, Doug Wimbish müssen weder sich noch uns noch etwas beweisen. Die Musikgeschichte wäre ohne ihr Zutun um einige Klassiker ärmer, darunter unter anderem Grandmaster Flashs „The Message“ – die letzten drei der aufgezählten Musi gehörten der Backingband des Grandmasters an.

Was die fünf Herren aber dazu bewogen hat, ihr Projekt Tackhead neu zu beleben, bleibt erst einmal ihr Geheimnis. Auf FOR THE LOVE OF MONEY beschäftigen sich Tackhead, abgesehen vom eigenen Titel „Stealing“, ausschließlich mit der Musik anderer Künstler. Das Album ist als Hommage an diejenigen Musiker gedacht, die im Laufe der Jahre als Inspirationsquelle dienten. Kein allzu aufregendes oder gar neues Konzept. Tackhead machen über weite Strecken das Beste draus, und doch erschließt sich in manchen Fällen die Dringlichkeit nicht ganz, warum die Welt jetzt plötzlich eine neue Version von James Browns Dauerbrenner „Funky President“ benötigt.

Und auch bei Nummern wie „Just Kissed My Baby“ von den Meters oder Lou Reeds „Walk On The Wild Side“ springt der Funke nur teilweise über. Manches ist dann einfach doch ein wenig zu brav inszeniert oder lässt einen eigenständigen Ansatz komplett vermissen. Trotz dieser Schwächen ist das Album aber kein wirklicher Reinfall. Dafür sorgen nicht zuletzt die durchaus gelungenen Neueinspielungen von „I Am Afraid Of Americans“, im Original aus der Feder von Brian Eno und David Bowie, sowie des Reggae-Klassikers „Black Cinderella“ von Errol Dunkley.