Future Of The Left
How To Stop Your Brain In An Accident
Prescriptions/Rough Trade
Revolution, Baby! Die walisische Post-Hardcore-Band setzt auf ihrem vierten Album mit intelligenter Härte und bissigen Botschaften ein dickes Ausrufezeichen.
Die Welt braucht Future Of The Left. Mehr, als der Welt wahrscheinlich bewusst sein dürfte. Obwohl die walisische Rockband in der Vergangenheit mit TRAVELS WITH MYSELF AND ANOTHER und THE PLOT AGAINST COMMON SENSE hinreichend auf ihre Qualitäten aufmerksam gemacht hat, muss sie immer noch um ihre Position kämpfen. Was tut man in so einer Situation? Man legt noch eine Schippe drauf. Angetrieben werden Future Of The Left von Sänger Andy Falkous, der wie John Lydon und Jello Biafra fauchen kann. Und alle Mitglieder der Band scheinen mit dem Repertoire von Fugazi, Rage Against The Machine und Mission Of Burma vertraut zu sein. Das ist schon mal gut, der Rockmusik mangelt es ja im Augenblick an gesunder und intelligent eingesetzter Härte.
HOW TO STOP YOUR BRAIN IN AN ACCIDENT – der Titel des Albums sagt aber auch, dass es bei dieser Band noch etwas gibt, das sie von anderen Vertretern des Post-Hardcore unterscheidet. Sie verfügt über einen Wortwitz, der Freunden von The Fall, Half Man Half Biscuit und Luke Haines bekannt vorkommen wird. „Singing Of The Bonesaws“ ist eine mitreißende Diatribe gegen die Verpestung der Gegenwartskultur durch die Medienindustrie. Man sollte sich auch unbedingt anhören, was sich Falkous unter dem Nachleben einer musikalischen Nichtigkeit namens Johnny Borrell vorstellt und wie er in „How To Spot A Record Company“ und „Things To Say To Friendly Policemen“ andere Feindbilder angeht. Das ist heute ja ein Problem. Niemand hat mehr Feindbilder. Es regiert die gut erzogene Mittelklasse mit mediokrer Musik, die nirgendwo aneckt. Mit HOW TO STOP YOUR BRAIN IN AN ACCIDENT kommt die überfällige Reaktion auf solche Gehirnunfälle.