Weniger Prog Rock mehr Post-Punk: Die neue Band von Omar Rodriguez Lopez (Ex-The Mars Volta) mit Le-Butcherettes-Sängerin Teri Gender Bender.

Es gibt ein handfestes Indiz dafür, dass Bosnian Rainbows im Gegensatz zur Omar Rodriguez Lopez Group, zu El Trio De Omar Rodriguez Lopez, zum Omar Rodriguez Lopez Quartet, zum Omar Rodriguez Lopez Quintet, zu El Grupo Nuevo De Omar Rodriguez Lopez eine „richtige“ Band ist: die Tatsache, dass der Name Omar Rodriguez Lopez nicht im Bandnamen auftaucht, obwohl Omar Rodriguez Lopez Teil dieser Band ist. Es ist vor allem ein Mitglied von Bosnian Rainbows – die anderen: Keyboarder Nicci Kasper und Ex-The-Mars-Volta-Schlagzeuger Deantoni Parks – das der Musik eine besondere Note verleiht: Sängerin Teri Gender Bender (Le Butcherettes), die zuletzt auf einer Handvoll Solo-Alben von Rodriguez Lopez zu hören war. Sie bringt mit ihrer vom Siouxsie-Sioux-Pathos getränkten Stimme, dem ekstatischen Geheule und der Sirenenhaftigkeit eine 80er-Jahre-Post-Punk-Note ein, die man so auf den 27 Solo-Alben des Mars-Volta-Mannes noch nicht gehört hat. „The Eye Fell In Love“ ist sogar ein veritabler Hit für die Indie-Disco. Aber gibt’s die überhaupt noch, die Indie-Disco? Die Musik auf BOSNIAN RAINBOWS ist weit weniger komplex als die von The Mars Volta, aber eben auch kein 08/15-Rock. Rodriguez Lopez verkneift sich allzu krasse Exkursionen in den Prog Rock. Es hat hier zwar auch Brüche und Tempowechsel, aber auch jede Menge Psychedelisierungen, dekonstruierte Gitarrensounds und splitternde Soli. Wenn schon Rock, dann so.