(Sowieso) Big in 2013
Neben vielen Jungtalenten, deren Unterschrift auf ihrem ersten Plattenvertrag noch abfärbt, kommen dieses Jahr natürlich auch lang ersehnte Alben etablierter Künstler auf uns zu. Ein Überblick.
Vier Jahre sind vergangen, also muss wieder ein Album von Depeche Mode her. Seit 20 Jahren halten die Synthpop-Veteranen ihren Veröffentlichungsrhythmus streng ein, diesmal kommen sie im März nieder. Nach dem durchwachsenen Sounds Of The Universe und Dave Gahans verzichtbarer Kollaboration mit den Soulsavers, The Light The Dead See, waren die Erwartungshaltungen zwar niedrig wie nie zuvor. Doch der hübsch fiese Song, den die Band bei ihrer Pariser Pressekonferenz im Oktober vorstellte und die Ankündigung, dass Flood erstmals seit dem düsteren Großwerk Songs Of Faith And Devotion wieder am Mischpult sitzen werde, ließen dann doch die Hoffnung sprießen. +++ Eher Fragezeichen über unseren Köpfen lösten zuletzt Hurts aus. Zunächst überarbeiteten sie ihre Homepage derart, dass ihr Schriftzug jetzt wie der eines „Diablo“-Games wirkt. Dann kam das Slow-Mo-Video zu ihrem neuen Song „The Road“, in dem Schlägereien und Frauen mit Bondage-Fetisch eine tragende Rolle spielen. Nach der psychischen jetzt etwa die physische Interpretation des Bandnamens? Antworten wird neben einer Frühjahrs-Tour durch Europa ihr zweites Album EXILE liefern, das am 7. März „droppen“ soll. +++ Nach einem Album mit drei der größten Hits eines Jahrzehnts und einem Nachfolger, der seiner kühnen Prog-Pop-Vision mühelos gerecht wurde, könnten MGMT nun mit Platte Nummer drei zu einer der wichtigsten Bands ihrer Generation werden. Selbstbewusst soll es nach der Band benannt sein. Laut Sänger Andrew VanWyngarden sei das neue Material teilweise von R.E.M. inspiriert. Bereits vergangenen Frühling stellte das Duo den neuen Song „Alien Days“ live in Südamerika vor, den man sich auch gut auf Congratulations hätte vorstellen können. +++ Nach einem Jahr, in dem sie sich auf ihre „Born This Way Ball“-Tour beschränkte, setzt Lady Gaga jetzt wieder auf alles: Ihr drittes Studioalbum Artpop soll im Frühling erscheinen, den neuen Song „Princess Die“ gab es bereits live zu hören. Des Weiteren arbeitet sie an einem Jazzalbum mit Tony Bennett und ihr Filmdebüt wird sie 2013 auch geben: als „La Chameleón“ in Robert Rodriguez‘ „Machete Kills“. +++ Seit zwei Jahren arbeiten Franz Ferdinand an ihrem vierten Album, das sich hoffentlich vom aufgewärmten Dancepop ihrer dritten Platte unterscheiden und stattdessen den Tiefgang, den sie mit You Could Have It So Much Better andeuteten, verfolgen wird. Viele der neun neuen Songs, die die Band zuletzt live präsentierten, lassen allerdings vermuten, dass erneut „nur“ zum Tanz aufgefordert werden will. +++ Im April soll das fünfte Album von Phoenix erscheinen. Die Franzosen haben offenbar gar nicht erst vor, sich dem Erwartungsdruck zu stellen, den ihr großer Popwurf Wolfgang Amadeus Phoenix nach sich zog. Die neue Platte, die angeblich deutlich von der Soundtrack-Arbeit der Band für Sofia Coppolas „Somewhere“ beeinflusst ist, soll bewusst experimenteller ausfallen. +++ Neue Alben werden auch von Arcade Fire (James Murphy soll an einer Handvoll Songs als Produzent beteiligt sein), Eminem, Pearl Jam, Tyler, The Creator und – wer’s glaubt – Missy Elliott erwartet.
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