Die Erfinder des Sludge Metal legen weitere weitverzweigte Wurzeln frei.

Diese Band ist längst Legende. Der Werdegang von Buzz Osborne und Dale Crover sollte einer jeden neuen Generation von Rockmusikern als Lektion in Sachen künstlerische Unabhängigkeit ans Herz gelegt werden. Ein noch heller leuchtendes Beispiel möge nur noch ihr antiautoritärer Umgang mit der Musik wilder, aber in dumpfer Tradition auch oft ziemlich vernagelter Männer geben: Die Melvins bewegen Metal und Rock. Live wie auch auf ihren unzähligen Tonträgern haben sie seit jeher gerne Zeugnis abgelegt von ihren Vorlieben und Vorbildern. EVERYBODY LOVES SAUSAGES trägt nun 13 weitere Interpretationen zusammen. Da die stimmlichen Möglichkeiten von Osborne allerdings überschaubar sind und die Melvins sich schon immer gerne Gäste eingeladen haben, kommen zur Aufführung legendärer Songs von Queen („You’re My Best Friend“), David Bowie („Station To Station“), The Kinks („Attitude“), The Jam („Art School“) und des Traditionals „Black Betty“ auch noch ein paar legendäre Künstler dazu: Mark Arm (Mudhoney), JG Thirlwell und Clem

Burke (Blondie) neben weiteren. Am Ende ist es freilich piepegal, mit wem oder was die Melvins ihr Spiel treiben, und das gilt selbst für vermeintliche Querschläger wie „Female Trouble“ von Divine oder „Heathen Earth“ von Throbbing Gristle: Dieser Macht entkommt keiner. Magst du sie „dunkel“ nennen und dein Schwager vielleicht „licht“ – die Wahrheit ist: Die Melvins sind Darth Vader, Yoda UND der Imperator des Rock zusammen! Nur der arg theatralische Jello Biafra jar-jar-binkst hier ein wenig herum – ausgerechnet in Roxy Musics ellenlangem, sinistrem Monolog „In Every Dream Home A Heartache“. Aber der geht auch vorbei.