Die Musiker aus Oxford bestätigen, dass sie zu den besseren Vertretern des Indie-Folk gehören.

In der Geschichte des Pop hat es Bands gegeben, bei denen man sich fragte: Warum ist aus denen eigentlich nicht mehr geworden? Stornoway sind so ein Fall. Die Band aus Oxford spielte auf ihrem Debüt Beachcomber’s Windowsill einiges durch: Ergreifend simple Songs, ausladendere kleine Kunstwerke und den ein oder anderen exzentrischen Schlenker. Auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung passte, das Album erschien gut ein halbes Jahr nach dem ersten von Mumford & Sons. Es tat sich dann auch etwas, gerade in Großbritannien, wo der Name der schottischen Stadt Stornoway in jedem Wetterbericht zu lesen ist. Aber es tat sich eben nicht so viel, wie man hätte denken können. Wohl auch deshalb haben Stornoway ihr Repertoire erweitert. Sie verlassen sich nicht mehr allein auf erdiges Folk-Flair. In „You Take Me As I Am“ kommen Piano, Orgel und Bläser hinzu, schon entsteht der Eindruck größerer Feierlichkeit. „The Bigger Picture“ ist ein genauso guter Popsong wie „Fuel Up“ auf dem Vorgänger. In „Hook Line Sinker“ verlassen die Musiker den bodenständigen Pfad und stürzen sich in ein psychedelisches Space-Abenteuer. „The Great Procrastinator“ ist erst eine akustische Folk-Ballade, in die sich später der Jazz aus New Orleans einschleicht. Stornoway liefern neue Beweise dafür, dass sie auf dem Gebiet des Indie-Folk zu den richtig Guten gehören.