The Futureheads :: Rant

Nul Records – UK-Import

Was soll nach Indie kommen? A cappella, meinen The Futureheads.

Vielleicht steckt zu viel Interpretationsfreude in der Behauptung, The Futureheads hätten mit ihrem fünften Album den Beweis für etwas erbracht, das längst keines Beweises mehr bedarf: das Post-Punk-Revival der frühen 00er-Jahre ist weg wie nur was. Rant ist ein A-cappella-Album und so weit entfernt von „Indie“ wie die meisten der Originale, die die Sunderland-Band hier von Instrumenten befreit covert. Vier Mal sich selber („Meantime“, „Robot“, „Thursday“, „Man Ray“), The Black Eyed Peas („Meet Me Halfway“), Kelis („Acapella“), Sparks („The No. 1 Song On Heaven“), Richard Thompson („Beeswing“) und drei Brit-Folk-Traditionals aus vergangenen Jahrhunderten. The Futureheads waren ja bekannt für die etwas anderen Harmoniegesänge. Das und die hochgradig wiedererkennbare Stimme Barry Hydes sorgen dafür, dass die komplexen, ausgefeilten Vokalharmonien zu jeder Sekunde als Futureheads identifizierbar bleiben. Erkenntisgewinn: Ein Song wie „Meet Me Halfway“ ist gar nicht so schlecht, außer er wird im unsäglichen Arrangement der Black Eyed Peas interpretiert. Rant kann natürlich auf die Distanz von elf Songs leicht enervierend wirken, aber niemals so wie die Alben der vergleichbaren Flying Pickets. Bemerkenswert ist dieses Album auch, weil The Futureheads eine der wenigen Bands des 00er-Jahre-Indie-Revivals waren, die sich mit Anstand aus der Affäre gezogen haben. Bis auf ihr zweites Album News And Tributes war diese Band durchweg zu genießen und ihr „The Beginning Of The Twist“ „rockt“ heute noch jede anständige Retro-Indie-Party.

Key Tracks: „Meet Me Halfway“, „Sumer Is Icumen In“, „Man Ray“