Giovanna Pessi / Susanna Wallumrød :: If Grief Could Wait

Kunstlied: Die Schweizer Harfenistin und die Sängerin aus Norwegen mit Interpretationen von Liedern von Henry Purcell bis Leonard Cohen.

Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis sich die norwegische Sängerin Susanna Wallumrød in die Künstlerliste des ECM-Labels eintragen würde. Dieses nordisch-ätherische, das Wallumrøds Musik – ob mit dem oder ohne das Magical Orchestra – zu eigen ist, verrät eine soundästhetische Verwandtschaft zu manchem Künstler auf dem Jazz- und Neue-Musik-Label. Und selbst das Artwork von Susannas Platten dürfte von Labelchef Manfred Eicher als originär ECM durchgewinkt werden. Im Mittelpunkt von If Grief Could Wait stehen Lieder des Barock-Komponisten Henry Purcell, die von der auf Alte Musik spezialisierten Schweizer Harfenistin Giovanna Pessi interpretiert werden. Pessi schafft das Kunststück, das Erhabene und Sakrale von Purcells Barockmusik auf vier zeitgenössische Kompositionen zu übertragen -„Who By Fire“ und „You Know Who I Am“ von Leonard Cohen, Nick Drakes „Which Will“ und Wallumrøds Eigenkomposition „The Forester“. Das Erstaunliche an diesem Album aber ist nicht die Tatsache, dass ein Singer/Songwriter wie Leonard Cohen auf gleicher Augenhöhe wie Henry Purcell agieren darf, sondern dass Susanna Wallumrøds (nach bildungsbürgerlichen Standards) unausgebildete Stimme auf keiner ihrer bisherigen Aufnahmen dermaßen in den Mittelpunkt gestellt wurde wie auf If Grief Could Wait.

Key Tracks: „The Plaint“, „Who By Fire“, „The Forester“