Allerbeste altmodische Drogenmusik zwischen der Sonne der Westküste und dem Londoner Regen

Im Londoner Regen kann man schon mal schlechte Laune kriegen. Wenn man aber trotzdem große Liebe für den Sound der amerikanischen Westcoast empfindet, dann entsteht wohl unweigerlich ein Album wie Fountayne Mountain. The See See, die neue Band von Richard Olson, dem  ehemaligen Chef von Eighteenth Day Of May, jedenfalls huldigt auf dem zweiten Werk zwar immer wieder den sonnig flirrenden Gitarrenharmonien, die sich The Byrds in den Sixties haben patentieren lassen. Aber dann erforschen sie auch sehr intensiv, was später daraus wurde, wie die Drogen härter, die Riffs schwerer und die Tasten der Orgel zu LSD wurden, wie immer mehr Rückkopplungen durch den Wohlklang brachen, schließlich die Sonne schwand und die Melancholie der Depression Platz machte. Dass sich The See See nicht entscheiden wollen, welche Seite dieser Medaille sie bevorzugen, führt einerseits zu solch wundervoll unbeschwerten Song wie „Fix Me Up“, aber eben auch zu dem sich direkt anschließenden „Painted Blue“, das böse grummelt und schwerfällig stampft wie ein alter Hippie, dem das Methadon ausgegangen ist. Fountayne Mountain aber klingt nicht wie ein Surrogat, sondern bloß wie allerbeste altmodische Drogenmusik. Key Tracks: „Fix Me Up“, „Big Wheels“, „The Day That Was The Day“