Young Guns :: Bones
Enter Shikari mit Gitarren: hochmelodischer Post-Punk mit viel Drama, Herzschmerz, aber auch zahlreichen Verschnaufpausen
Wären Gustav Wood und seine Jungs Profifußballer, dann müsste man ihnen den Vorwurf machen, dass sie ihre Überlegenheit nicht richtig ausspielen, dass sie sich und ihren Gegner schonen und ihnen die Bereitschaft fehlt, bis zum Äußersten zu gehen. Einfach, weil sie das hohe Tempo, das sie im ersten und dritten Viertel ihres zweiten Longplayers vorlegen, nie wirklich halten können, sondern immer wieder in Balladen oder instrumentale Ditties verfallen, und sich somit quasi selbst ausbremsen. Dabei sind Stücke wie der Opener „I Was Born, I Have Lived, I Will Surely Die“, das folgende „Dearly Departed“ und auch „Brother In Arms“ und „Learn My Lesson“ an hymnischen Melodien und unbändiger Power kaum zu überbieten. Es ist furioser Post-Punk mit einem dichten, energetischen Spannungsfeld, aber auch eingängigen, mehrstimmigen Melodien, denen man sich nicht entziehen kann. Doch statt den Hörer damit zu plätten, drosseln die Herren aus High Wycombe bereits bei „Towers (On My Way)“ das Tempo wie das Adrenalinlevel, verfallen bei „You Are Not“ in regelrechten Schlager-Modus und produzieren mit dem finalen „Broadfields“ eine triefende Schnulze.
Key Track: „I Was Born, I Have Lived, I Will Surely Die“
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