Childish Gambino :: Camp
Ein Erfolgs-Autor und Comedian als Rapper? Ein Spiel mit Klischees und Neu-Positionierungen im HipHop
Ein Witz ist dieses Album nicht. Auch wenn Rapper Childish Gambino in seinem anderen, erfolgreichen Leben als Autor und Comedian („Community“, „30 Rock“) schon im US-Serien-Markt seine Fußabdrücke hinterlassen hat. Es darf dennoch witzig werden auf Camp. Die EPs und Mixtapes, auf denen Donald Glover sich per Machete durch den Dschungel der Stile arbeitete, gaben einen guten Vorgeschmack auf die 13 neuen Tracks: HipHop kann Parodie und Theater vertragen. Die Gags, die Glover für seine aktuelle Rolle schreibt, spielen mit den Klischees des Genres und drehen im entscheidenden Moment von ihnen ab. In „Bonfire“ hört sich das so an: „I love bitches / I love pussy / I should be running PETA“. Stilistisch geht Glover einen weiten Weg, von der hymnischen Gospel-Eröffnung „Outside“ über die kleine Kammermusik „Letter Home“, die Stevie Wonders Songs In The Key Of Life entwendet sein könnte, bis hin zur seltsamen Breakbeat-Blasmusik „You See Me“. Vielleicht ist Camp auch Ausdruck einer Neupositionierung des Black Kid: Childish Gambino ist der, der euch mit bleckenden Zähnen aus dem Hier und Jetzt erzählt: „While you niggas masturbate / I’m in that Ariel Pink“.
Key Tracks: „Outside“, „Bonfire“
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