Conrad Schnitzler / Ricardo Villalobos / Max Loderbauer

Zug – Reshaped and Remodeled

m=minimal/Kompakt

Electronica: Zwei zeitgenössische Berliner Schüler remixen die Musik eines alten Berliner Schülers.

Das Echo der Originalversion von „Zug“, die 1973 erstmals veröffentlicht wurde, hallt seit Jahrzehnten nach. Was am Visionär Conrad Schnitzler lag, der damit eine Art Blueprint geschaffen hat für elektronische Musik im Spannungsfeld von Tanzbarkeit und Experiment. Im Verlauf von 20 Minuten entwickelt ein Drumloop einen eigenwilligen Groove, auf dem sich diverse Schnitzlerismen ausbreiten. Es ist ein Zeichen der Respektsbekundung vor dem 2011 verstorbenen Pionier der elektronischen Musik, dass sich jetzt mit Ricardo Villalobos und Max Loderbauer zwei zeitgenössische Berliner Schüler in zwei knapp 20- und 15-minütigen Mixen dem Thema annehmen. Wie bei Villalobos/Loderbauer üblich, wird hier nicht im klassischen Sinne remixed, sondern aus den Bestandteilen des Ausgangsmaterials etwas Neues geschaffen. Der „Aktion Mix“ mit einem für Villalobos für ungewöhnlich lange Zeit geraden Beat (inklusive Handclaps) folgt dem Prinzip der technoiden Motorik des Originals. Dem Groove werden diverse, manchmal sogar identifizierbare Soundfragmente des Originals zu-, bei- und übergeordnet, bevor er sich in einem Akt der Befreiung in Mikrobeats aufspaltet. Der „Sorgenkind Mix“ macht seinem Namen allenfalls für den Tänzer zur Peaktime alle Ehre. Im Mittelpunkt des Mixes stehen technoide Sounds und verschachtelte Beats. Ein Monument der musikalischen Abstraktion.

Key Track Snippet: „Zug (Aktion Mix)“