Dakota Suite :: The Side Of Her Inexhaustible Heart

Glitterhouse/Indigo

So bitter wie die Leistungen des FC Everton: Trauermusik für den schönen Schmerz

Aus reiner Menschenfreundlichkeit würde man ja gerne mal schreiben wollen: Chris Hooson ist endlich gut drauf, seine Musik klingt fidel und fröhlich und unbeschwert wie nie zuvor. Aus Liebe zur Musik darf man aber wieder mal feststellen: Chris Hooson scheint es immer noch sehr mies zu gehen. Das ist schlecht für ihn, aber gut für uns. Denn The Side Of Her Inexhaustible Heart, sein neues Album, für das er sich wieder hinter dem Projektnamen Dakota Suite versteckt hat, klingt erneut so intensiv und traurig und wundervoll und hoffnungslos, als wäre jeder einzelne Takt dem Freitod abgetrotzt. Wie schon beim Vorgänger Valissa hat Hooson mit dem Pianisten Quentin Sirjacq zusammengearbeitet, dafür spart er sich das Singen zusehends. Stattdessen gibt es: einsame Gitarrenakkorde, verlorene Klavieranschläge, ein wie verschollen klingendes Cello, ein wenig Vibrafon, wenn der Abstand zwischen den Tönen dann doch zu groß wird. In diesen Freiräumen, erst in der Stille wird diese Musik mächtig, und je mehr sie zum Stillstand zu kommen droht, desto mächtiger wird sie. Niemand setzt den Schmerz so in Schönheit um wie der fanatische Fußballfan Chris Hooson, und das wird auch bis auf Weiteres so bleiben: Denn sein Lieblingsverein, der notorisch erfolglose FC Everton, dümpelt mal wieder auf Platz 13 der Premier League, Tendenz nach unten.

Key Tracks: „Yes We Will Suffer (Part I)“, „Yes We Will Suffer (Part II)“, „Yes We Will Suffer (Part III)“, „Yes We Will Suffer (Part IV)“