Key Tracks: „Instant Street“, „Sister Dew“, „Put The Freaks Up Front“ :: Pocket Revolution (2005)

Universal/V2

„Bad Timing“, der Titel des Eröffnungsstücks von Pocket Revolution, hat prophetische Qualitäten: Als sich Deus endlich wieder zusammenraufen, um den Nachfolger zu The Ideal Crash aufzunehmen, ist der Buzz um die belgische Alternative-Szene längst verklungen. Angesagte Indie-Musik kommt von jüngeren Bands aus New York, Omaha und London. Problematischer noch sind die internen Spannungen, mit denen Deus zu kämpfen haben: Bereits während der Ideal Crash-Sessions waren Barman und Ward öfter aneinandergeraten. Bei der Arbeit an Pocket Revolution eskaliert der Konflikt: Mitten in den Aufnahmen nimmt Ward seinen Hut. Wenig später folgt Bassist Danny Mommens. Barman schickt den beiden einen zornigen Abschiedsgruß hinterher: „You don’t know what you’re destroying“, heißt es im Titeltrack. Der Rest des Albums wird mit Ex-Evil-Superstars-Gitarrist Mauro Pawlowski und Alan Gevaert am Bass eingespielt. Leider schlagen sich die Turbulenzen der Aufnahmen nicht in ebenso spannungsgeladener Musik nieder: Pocket Revolution klingt über weite Strecken wie ein müder Aufguss von The Ideal Crash. Deus beschreiten erstmals keine neuen musikalischen Wege. Später sagt Barman: „Pocket Revolution war eine sehr introvertierte, schwierige Platte, sicher nicht unser kohärentestes Album, aber vielleicht das wichtigste für unsere Entwicklung als Band.“

Key Tracks: „7 Days, 7 Weeks“, „Pocket Revolution“, „Nothing Really Ends“