Crank2: High Voltage von Mark Neveldine, Brian Taylor :: Steh auf, Männchen!
Fuck. Fuck! FUUUCCKK! Aah. Das hat gut getan. Muss manchmal einfach sein. Und wenn man’s nicht selber sagen will oder sich nicht traut, so vor all den Leuten, kann man sich auch einfach CRANK 2 anschauen, einen Actionfilm, offenkundig gemacht von Leuten, die davon überzeugt sind, dass geschmacklose Witze dadurch lustiger werden, dass man sie ganz laut erzählt. Und dann noch mal. Und noch mal. Bis man aus Verzweiflung hysterisch lachen muss. Tabubruch am Rande des Nervenzusammenbruchs wird hier praktiziert nach Hausmannsart: breitbeinig, dickhodig und so prollig, dass man in dem stroboskophaften Schnittinferno eine fast transzendente Ruhe entdecken kann, wenn man denn will. Eher wird man sich aber ganz einfach dem sinnfreien Potpourri aus bad guys, bad jokes und bad taste ausliefern, wenn Chev Chelios zu Beginn des Films buchstäblich von der Straße gekratzt wird, damit ihm dann irgendwelche chinesischen Rabauken das Herz herausnehmen und mit einer mechanischen Pumpe ersetzen können. Der Rest ist konsequente Grenzüberschreitung der groteskeren Art. Da geht dann Analvergewaltigung mit einer großkalibrigen Wumme richtig geschmiert, und enthemmter Sex auf der Pferderennbahn zwischen Jason Stratham und Amy Smart-die vermutlich mutigste Schauspielerin Hollywoods – ist ein rechter Ritt. Zwischendurch werden Körperteile abgetrennt, dass es eine Art hat. Und wer noch kein Kopfweh hat, dem kreischt die erschütternd dürre Bai Ling die Ohren voll. Das Einzige, was fehlt, ist „High Voltage“ von AC/DC im Soundtrack. Kann man sich ja im Kino vom iPod auf Endlosschleifedazumixen. Ein „Roadrunner“-Cartoon aus Fleisch und Blut, gefilmt an den unansehnlichsten Locations von L.A. As ugly as can be.
Start: 16. April
www.crank2-derfilm.de
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