Joseph Arthur :: The Graduation Ceremony

Fargo/Indigo

Tagträumen auf amerikanisch: Der Sänger und Gitarrist hat ein erwartbar flauschiges und lyrisches Songwriter-Album aufgenommen.

Dankenswerterweise existiert eine Zeile in den reichhaltigen Lyrics Joseph Arthurs, die Stimmung, Klangfarbe und Texturen auf diesem Album ganz vortrefflich beschreibt: „There’s nothing to do in the Midwest but dream“. Diese Zeile mag für einen Haufen gottverlassener, unterhaltungsarmer, menschenleerer Gegenden in Amerika gelten, bei Joseph Arthur wird sie zuverlässig in Songs umgesetzt. Begleitet ausgerechnet von einem alten Studiohasen, der schon der kompletten Liga der Großen beim Daydream assistierte (von John Lennon über Neil Young und Ry Cooder bis hin zu Bob Dylan): Jim Keltner an den Trommeln verleiht The Graduation Ceremony vielleicht das bisschen Dezenz, das schon zu viel des Guten ist. Aber auch Joseph Arthur kommt kaum über eine Neuauflage seiner nett orchestrierten, immer leicht flauschigen, hübsch säuselnden, hin und wieder etwas leiernden Lieder hinweg. Er hat schon viel zu erzählen – aber nicht genügend gute Lieder für seine Traumreisen.

Key Tracks: „Out On A Limb“, „Midwest“