Orchestre Poly-Rythmo :: Cotonou Club
Strut/!K7/Alive
Eine Entdeckung wert: Das erste neue Album des beninischen Afro-Funk-Ensembles seit mehr als 20 Jahren.
Auf einmal wird es weltumspannend. In „Koumi Dede“ verlässt das Orchestre Poly-Rythmo für einen Moment die mit Afrobeat und Voodoo-Sperenzchen bestückten Grooves seiner Heimat und wendet sich lateinamerikanischer Salsa zu. Solche Ausweichmanöver kennt man von diesen Musikern. In den Siebziger Jahren, als sie ihre große Zeit hatten, hörte man bei ihner Musik den Einfluss von amerikanischem Soul und Funk und sogar von psychedelischem Rock heraus. Jetzt, auf dem ersten neuen Album seit mehr als zwei Jahrzehnten, wirkt das Ganze ein gutes Stück entspannter, aber immer noch verdammt zwingend. Jeder Track geht sofort in die Beine und strahlt immense Lebensfreude aus. Das gilt sowohl für den mit der Gaststimme von Angelique Kidjo versetzten Oldie „Gbeti Madjro“ als auch für „Lion Is Burning“, in dem Nick McCarthy und Paul Thomson von Franz Ferdinand mitmachen. Es sieht in der Tat so aus, als könnte diese Band das Interesse an afrikanischer Musik im Indie-Land ebenso befeuern wie einst die Bhundu Boys in den Achtziger Jahren. Die Soul- und Funk-Gemeinde ist dabei, Weltmusik-Fans werden dieses Orchester sowieso lieben. Come together, right now.
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