Joy Denalane :: Maureen

Columbia/Sony Music

Soul: das gerade mal dritte Studioalbum in zehn Jahren.

Das Schlagzeug groovt sanft und präzise durch den Raum, die Percussion setzt genau dort an, wo es nötig ist. Im Hintergrund rollt ein Klavier, Samples laufen routiniert ab. Musikalisch ist Joy Denalane ein Album gelungen, das keine Fragen offen lässt und dem man seine internationale Herkunft anhört: Mithilfe von Künstlern wie Bilal-Bassist Tony Whitfield, dem Produzenten Jake One (T.I., Ghostface Killah) und der Soul-Legende Larry Gold, aber auch der üblichen Four-Music-Clique um Max Herre und Sékou schrieb und inszenierte sie ein gutes Dutzend organischer Soul-Songs mit Ausflügen Richtung Funk und Hip-Hop. Höhepunkt: das breit angelegte, butterweich Dionne Warwick zitierende „Der Tag ist nah“ und „Rosen“, ein knackiger Funk-Track. An anderer Stelle leidet die Platte unter Überraschungsarmut, hangelt sich technisch solide, aber ohne allzu prägnante Inhalte durchs Genre.

Richard Dorfmeister