Van der Graaf Generator :: A Grounding In Numbers

Cherry Red/Esoteric/Recordings/RTD

Die – wir wiederholen – beste Artrock-Band aller Zeiten mit ihrem neuen Album.

Nehmen wir die Pointe vorweg: Nach den eher zaghaft tastenden Versuchen von Present (2005) und Trisector (2008) darf man A Grounding By Numbers willkommen heißen als das beste Album von Van der Graaf Generator seit Still Life von 1976. Die Geschichte dieser Band (sie beginnt 1967 in Manchester) ist geprägt von Irrungen und Wirrungen, Trennungen und Wiedervereinigungen und personellen Wechseln – Saxofonist David Jackson ist kurz nach der zweiten Wiedervereinigung 2005 ausgestiegen – und einem Leader (Peter Hammill), der seine existenzialistischen Zweifel in einer Art Selbsttherapie zu großer Artrock-Kunst verarbeitete. Das besondere VdGG-Gefühl ist wieder da auf A Grounding By Numbers, es ist ein Gefühl der freundschaftlichen Rivalität zwischen den Musikern, zwischen Hammills theatralisch-verschlungenem Gesang, dem getriebenen Schlagzeugspiel von Guy Evans, über dem Hugh Bantons Keyboardsounds als versöhnliches Element schweben. Das Album markiert die Schnittmenge aus den beiden Gesichtern der Band, der improvisierenden Jam-Band (die Space-Jazz-Rock-Jam „Red Baron“, der Avant-Blues von „Splink“) und den elaborierten Artrockern. Die beiden ersten Songs „Your Time Starts Now“ und „Mathematics“ ziehen in ihrem kunstvollen Lyrizismus hinein in einen Strudel musikalischer und textlicher Urgewalt, aus dem es keine Rettung gibt. Oder so, liebe Nachgeborene: Van der Graaf Generator sind wie The Mars Volta mit anderen Mitteln.

The View