Deadmau5 :: 4 x 4 = 12

House für Mäuse auf Ecstasy.

Es heißt, zu Architektur könnte man nicht tanzen. Doch in seinen besten Momenten transzendiert Deadmau5 diesen alten Witz. Auch auf seinem dritten Album konstruiert der kanadische Star-DJ Joel Zimmerman Tracks mit einer solch klinischen Präzision, dass sie bisweilen stillzustehen scheinen wie ein massiver Betonblock, während sie natürlich mit erhöhten Beats-per-Minute-Zahlen vorwärtstreiben. Der Trick ist simpel: Bei aller Monotonie der spartanischen House-Beats wird durch stetig in der Tonhöhe steigende Keyboardflächen eine beständig steigende Stimmung suggeriert, bevor der Rhythmus für eine kurze Erholungsphase aussetzt und dann, einer Erlösung gleich, wieder beginnt. Abwechslung durch absurde Zwischentöne oder soulige Vocals wird nur im äußersten Notfall verabreicht. Im Idealfall funktioniert das wie in „A City In Florida“, bei dem tatsächlich ein paar Mäuse auf Ecstasy über den Dancefloor toben. So ist es Zimmerman zwar wieder nicht gelungen, die Kraft seiner legendären Live-Shows, bei denen er in einem beleuchteten Mäuse-Kopf auftritt, zu reproduzieren. Ein Vorhaben, das wahrscheinlich auch zum Scheitern verurteilt ist. Aber 4 X 4 = 12 ist eine nahezu perfekte Grundlage für eine ekstatische Nacht im Club.