Tim Kasher :: The Game Of Monogamy

Affairs Of The Heart/ Indigo

Indie-Rock wird orchestral.

So kann man das natürlich auch sehen: Monogamie ist nur ein Spiel. Und Tim Kasher gibt auf THE GAME OF MONOGAMY den Live-Kommentator, der uns mit Ouvertüre und zehn Songs durch die Geschichte einer Beziehung geleitet. Also: Noch ein Konzeptalbum. Weil das aber heutzutage ja langsam zur Pflicht zu werden scheint, ist die eigentliche Überraschung, wie Kasher seine Erzählung musikalisch illustriert. Denn vom Vorsteher von Cursive und The Good Life hätte man anderes erwartet als einen solch orchestralen Ansatz. Zwar zeigen klitzekleine atonale Ausbrüche, akustische Gitarren und quäkende Mundharmonika noch Kashers Wurzeln, weisen den Weg zurück in den Heimathafen Indie-Rock, aber mit Hilfe von Harfen und Oboen, Trompeten, Flöten und Streichern wird nahezu jedes Stück zur kleinen Sinfonie aufgewertet. Allerdings: Mancher Song hält nur schwer Schritt mit der opulenten Instrumentierung, und die theatralischen Melodien überfordern bisweilen Kashers stimmliche Möglichkeiten. Aber was ein Sufjan Stevens kann, das kann ein Tim Kasher schon lange. Vielleicht kann er nicht ganz das, was ein Rufus Wainwright kann. Doch zwischen diesen beiden, da findet Kasher durchaus sein Plätzchen.

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