Gehirnwäsche und Psychodrogen :: Nummer 6
Koch Media
Serie über einen Ex-Agenten: Komm, wir lassen uns verwirren!
Mit TV-Großereignissen vergangener Jahrzehnte ist das ja oft so eine Sache: Sie mögen unterhaltsam sein und gut gemacht, doch den Großteil ihres Reizes verdanken sie meist dem zwangsläufig auftretenden Retro-Charme. Den versprüht die Serie NUMMER 6 (englischer Originaltitel THE PRISONER) in gewisser Weise auch: Das Kalter-Krieg-Szenario ist eindeutig aus den 60er-Jahren, ebenso die Ausstattung, die leuchtenden Farben. Doch sowohl Story als auch Inszenierung sind derart surreal und vertrackt, dass der Retro-Aspekt komplett in den Hintergrund rückt. Die erstmals 1967 ausgestrahlte Serie ist in vielerlei Hinsicht fast schon erschreckend modern und selbst für heutige Verhältnisse reichlich abgefahren.
Ohne zu viel zu verraten: Ein britischer Ex-Agent wird in einem idyllischen, aber reichlich albtraumhaften Dorf interniert und streng überwacht von einer nicht näher erklärten Organisation. Die Dorfbewohner tragen Nummern statt Namen und haben sich mit dem Dasein im goldenen Käfig größtenteils abgefunden. Nummer 6 allerdings begehrt auf und bringt sich damit in Schwierigkeiten, die es zu meistern gilt. Gehirnwäsche und Psychodrogen spielen eine Rolle, Parallelwelten eröffnen sich, wer Freund und Feind ist, lässt sich nicht immer auf Anhieb erkennen. Auch das generelle Wieso und Weshalb bleibt bisweilen eher abstrakt. Nur eines ist ganz sicher: Fluchtversuche enden tödlich. Das wäre alles schon mal ganz nett, doch richtig grandios wird NUMMER 6 durch den Kunstgriff, den Zuschauer dank absurder Wendungen bewusst in die Irre zu führen. Man weiß nicht genau, was da gespielt wird, wartet gebannt auf die Auflösung – und wird erneut gehörig irritiert. Alle 17 Folgen liegen jetzt erstmals in deutscher Synchronfassung vor, erhältlich sind sie ab 5. November auf sieben DVDs.
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