The Hundred In The Hands :: The Hundred In The Hands

Warp/Rough Trade

Nach den Rock hat der liebe Gott den Pop gestellt: New-waviger Electro-Pop mit starkem Mutant-Disco-Punk-Einschlag

Nach den Rock hat der liebe Gott den Pop gestellt. Oder war es umgekehrt? Zumindest Jason Friedman folgt dieser Kausalität. Der ehemalige Sänger, Gitarrist und Songschreiber von The Boggs, die Anfang des vergangenen Jahrzehnts eine halbe Saison lang als Semi-Hoffnungsträger der New-New-York-Indie-Szene gegolten haben, hat sich mit Eleanore Everdell (unter anderem Backingsängerin bei TV On The Radio) zusammengetan. The Hundred In The Hands – Heimat: Brooklyn natürlich – spielen new wavigen Electro-Pop mit starkem Mutant-Disco-Punk-Einschlag. Manchmal klingt das (nicht ganz) so abgedreht wie die Spinnereien von Lene Lovich damals in den Achtzigern, manchmal wie eine in Refrenzschleifen gefangene Kate Bush, manchmal wie Metric in ihren größten Momenten („Last City“), manchmal eine Spur zu konventionell („Pigeons“). Es morodern die Beats zu angezerrten Wave-Gitarrenlicks, und Everdell legt ihren wunderbaren Gesang über diese Lieder. Aber selten kommen The Hundred In The Hands dermaßen unverschämt auf den Punkt wie in der ersten Single „Dressed In Dresden“, einem flirrenden Electropopper mit Bloc-Party-Gitarren und den subsonischen Ed-Banger-Bässen (minus das Generve). Nach den Electro-Rock hat der liebe Gott den Electro-Pop gestellt.

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