Orchestral Manoeuvres In The Dark :: History Of Modern

Bluenoise/Rough Trade

Synth- und Radiopop, der selbst für Nostalgiker kaum noch Relevanz besitzen dürfte.

Andy McCluskey und Paul Humphreys wuchsen am Ufer des Mersey River auf. Sie mochten Pop, aber sie hatten die Nase voll davon, alle fünf Meter gegen ein Beatles-Denkmal zu laufen. Also deckten sie sich mit elektronischen und krautigen Importplatten ein. Kraftwerk wurden zu ihren Helden. Und McCluskey und Humphreys begannen, diese Musik nachzubauen, gründeten eine Band und gaben ihr einen wunderlichen langen Namen: Orchestral Manoeuvres In The Dark. Obwohl ihr erstes, titelloses Album im Jahr 1980 sehr simpel und grün war, schloss sie der Zeitgeist sogleich in seine Arme. Sie hatten erste kleine Hits und zwei Jahre später mit dem Walzer „Maid Of Orleans (The Waltz Joan Of Arc)“ einen riesengroßen. Doch bald schon verloren OMD ihr Interesse am Experimentieren im Geist ihrer Vorbilder und begeisterten sich stattdessen für seifige Hooklines und die Möglichkeiten der digitalen Sounderzeugung. Sie müssen es damit wohl übertrieben haben, denn im Rückblick auf die achtziger Jahre wird ihnen der Stellenwert, den Acts wie The Human League oder ABC einnehmen, verweigert. Es heißt, 14 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum haben sich OMD für ihr Comeback-Album nun auf die Tugenden ihrer frühen Jahre besonnen – das behaupten zumindest die Band und die Promotion. Doch tatsächlich gehen OMD auf HISTORY OF MODERN irgendwo zwischen all den Optionen, den vielen Jahren und ihren Sounds, den Referenzen und Erwartungen verloren. Und auch diese elende Seifigkeit ist ihnen nicht mehr auszutreiben.

www.omd.uk.com

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