The Hoosiers :: The Illusion Of Safety

RCA/Sony Music

Radiopop für Menschen, denen Robbie Williams zu heavy, Shania Twain zu sündig und Maroon 5 zu funky ist.

Man muss als Band nicht zwangsläufig für etwas stehen. Man muss keine besondere Haltung vertreten. Man muss weder Identifikationspotenzial noch eskapistische Traumwelten bieten. Man muss selbstverständlich auch nicht adrett sein. Man muss keine gewitzten, erkenntnisreichen Interviews geben. Man muss als Band überhaupt wenig, was über die Musik hinausgeht. Doch hilft nur eins der eben genannten Features, wenn es am Songmaterial hapert. The Hoosiers sind irgendwie nichts. Vergleichbar in etwa mit Orson. Ihre bisherigen Hits waren allesamt – unter dem bequemen Vorwand, Zitatpop zu sein – geklaut: „Worried About Ray“ von „Happy Together“ (The Turtles), „Goodbye Mr A“ von „Mr. Blue Sky“ (ELO), „Cops And Robbers“ von „The Lovecats“ (The Cure). Wer einwendet, „Worst Case Scenario“ kenne kein musikalisches Vorbild, dem sei entgegnet: Das war auch die einzige Single der Band, die ungebremst gegen die Wand gefahren ist. So wird es hoffentlich auch dem zweiten belang- und gesichtslosen Album des britisch-schwedischen Trios ergehen. Sieht ja auch ganz gut aus: Im UK ging dieses künstlerische Vakuum grade Mal auf einen vergleichsweise armseligen Platz zehn in die Charts, das Debüt war dagegen gleich auf Rang eins eingestiegen und wurde mit Doppelplatin ausgezeichnet.

www.thehoosiers.co.uk

Oliver Koletzki & Fran

Lovestoned