Harris :: Der Mann im Haus

Murderbass/Groove Attack

Die Zeiten, in denen „Dirty Harry“ die deutsche Hip-Hop-Szene mit frischen Impulsen versorgte, sind wohl vorbei.

Oliver Harris zählt zu den charismatischsten deutschsprachigen Rappern. Ob als Mitglied der Spezializtz oder gemeinsam mit Sido bei Deine Lieblingsrapper, mit seinen Reimen zielte er fast immer unter die Gürtellinie und traf dabei nur selten daneben. Daran hat sich auf seinem zweiten Soloalbum Der Mann im Haus nicht viel geändert. Sieben Jahre nach Dirty Harry, seinem Solodebüt, präsentiert die nach wie vor gut geölte Partymaschine Harris eine kurzweilige, unterhaltsame Platte. Große Innovationen braucht man allerdings nicht zu erwarten. Musikalisch bewegt sich der Rapper zwar meist auf der Höhe der Zeit, so richtig zünden wollen die Songs aber trotzdem nicht. Insgesamt fehlt dem Werk die Durchschlagskraft. Da kann auch sein gewohnt monotoner Rapstil, der sich wie ein roter Faden durch die Songs zieht, nicht viel retten. Auch die Gastbeiträge von Sido, dem Berliner Duo Hammer und Zirkel, Muhabbet und J-Luv können den eher mauen Gesamteindruck nicht verändern. Harris geht es mit Der Mann im Haus wie vielen anderen deutschen Hip-Hop-Künstlern: das eigene Ego ist zwar noch intakt, die musikalische Bedeutung aber nimmt stetig ab.

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