Limbo :: Xbox 360
Playdead
Kindliche Alptraumwelt
Nur wenige wussten davon, nur wenige waren eingeweiht. Als am 22. Juli auf XboxLive das Spiel Limbo erschien, ahnte niemand, was das ist. Die meisten dachten: „Noch so ein Arcadespiel.“ Und auch wenn man es spielt, die ersten zehn, zwanzig Minuten, ahnt man noch nicht, was man dort spielt. Anders fühlt es sich an, fremd sieht es aus. Eine schwarz-weiße, lebensbedrohliche Welt, mitten drin: ein kleiner Junge. Der stirbt. Ständig. Ein Kind, dass stirbt, in einem Spiel, wenn man nicht vorsichtig ist. Zu Beginn spielt man noch, doch schnell wird aus dem Spiel ein Wir, ein Fühlen, eine gemeinsame Sache. Man tastet sich vorsichtig nach vorne, Schritt für Schritt, als wäre es das eigene Kind, dass durch diese Welt gejagt wird. Als wäre es das eigene Leben, dass auf dem Spiel steht. Und dann schafft Limbo mit einfachsten Mitteln das, warum wir Videospiele lieben. Ein paar Knöpfe gedrückt und wir beginnen zu fühlen, zu atmen, eine Welt, die Menschen für uns programmiert haben. Programmierer, die Spinnen bauen, die tödlich hinter uns her tippen, nach uns tippen, uns einweben in einen Cocon, die uns hilfesuchend nach einem Ausweg umblicken lassen. Das sind simple, spielerische Situationen, aufgeladen mit der Bedrohlichkeit eines kindlichen Alptraums. Es sind Momente, die Videospiele magisch machen. Die Limbo zum vermutlich besten Spiel des Jahres 2010 auszeichnen werden. (circa 12 Euro)
www.limbogame.org
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