The Count And Sinden :: Mega Mega Mega

Domino/Good To Go

Eine Hommage an Garage mit den Mitteln des Hier und Jetzt. Die Briten sind Partyhasen und geniale Soundverbieger.

Als Sinden And The Count Of Monte Cristal mit „Beeper“ die Tanzflächen stürmten, war die Welt wohl gerade reif für diese knusprige Fusion aus House, Electro, Techno, Grime und den fliegenden Partikeln aus den Dritte-Welt-Dancefloors. Die nun in einer Art Helium-Popmusik vereint manchmal so klingt, als wollten Major Lazer und Ikonika die Talking Heads covern. Oder eine Hommage an Garage spielen – mit allen Mitteln des Jetzt-Sounds. Auf diesem Album sind ein halbes Dutzend knarzige, knusprige Disco-Pieces versammelt, die es mit dem Partymonster „Beeper“ aufnehmen können. Dass all das The Count And Sinden so außerordentlich unterhaltsam und munter geraten ist, liegt auch an den ständigen kleinen Regelverletzungen innerhalb eines gemeinhin gut abgeschirmten Dancefloor-Betriebs. In einem ist dieses Album auch dem Santigold-Debüt vergleichbar, hier werden Sounds bei lebendigem Leibe verbogen und geschmolzen und Gesänge rückwärts abgespielt (ja, weil sie dämonische Botschaften transportieren, liebe Elternpflegschaft) und in nullkommanichts in die Party-Lingua integriert. „Do You Really Want It“ zu Beginn von MEGA MEGA MEGA ist der bislang überzeugendste Soundbotschafter für das Jahr 2010: ein Eintonwunder aus der Schatzkiste eines alten Oszillatoren, mit dem Beat einer Batterie von Ölfässern, die BP am Golf von Mexiko nicht mehr hat gebrauchen können. Katastrophengewinnler, wir lieben euch!

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