Martina Topley Bird :: Some Place Simple

Honest Jons/Indigo

Das ist, pardon, ein modernes Trip-Hop-Album von der Frau, die auf den Tricky-Platten hauchte.

Sehen wir es doch so: Die Danger-Mouse-Produktion THE BLUE GOD (2008) war für Martina Topley Bird eine Art Übergangsjäckchen, ein Stück, das man ein paar Tage trägt und dann wieder in den Schrank legt, mit dem sicherem Wissen, dass es nur noch für bestimmte Zwecke gebraucht wird. Für ihr Debütalbum auf dem Honest-Jons-Label hat die Frau, die Tricky zum Trip-Hop hauchte, durchaus ein paar alte Fäden wieder aufgenommen. Im Verbund mit den neuen Songs und neu arrangiert erhalten die bekannten Tracks jetzt klarere Konturen und bessere Farben. „Poison“ und „Intro“, nur auf Percussion und wenige Klang- und Singsangsequenzen gebaut, sind die Paradenummern in diesem, pardon, modernen Trip-Hop-Album. Modern ist some place simple insofern, als der Klaustrophobie der Stecker gezogen wurde, der Rückgriff auf Folk- und archaische Beatmuster verleiht diesen Songs einen kontemporären Rahmen und neue Kraft.

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