Stuart Moxham :: Personal Best

Habit/Alive

Solo-Werkschau des ehemaligen Young Marble Giant: Folk und Tea-Time-Music aus dem Herzen eines Melancholikers.

Hat er denn vielleicht einen bislang vergessenen Young-Marble-Giants-Song auf dieses Album gepackt, in einem Anflug von Schwäche oder Schwärmerei? Leider kann Stuart Moxham nicht mit dem letzten Puzzleteil zum Mythos jener Band beitragen, die mit ihrem einzigen Album COLOSSAL YOUTH (1980) einen Meilenstein setzte, die Melancholie aus den Echokammern des Pop lockte, den Rückzug vom Punk ins Private probte. Andererseits kann Entwarnung gegeben werden. Die 20 Songs auf dieser Werkschau (aus den Jahren 1981 bis 2010) des Giants-Gitarristen sind auch nicht dazu geeignet, den Ruf der Young Marble Giants ex post zu beschädigen. Sie besitzen bisweilen etwas Skizzenhaftes, als wollte Stuart Moxham seinem Publikum von der Last erzählen, sich dem Meisterwerk in jeder seiner Aufnahmen zu stellen und am Ende unfertig um die Ecke zu kommen. Einige dieser über die Jahre verteilten Songs klingen wie Beiwerk, es gibt diese leise Tea-Time-Music mit Tambourin und Melodica, den getragenen Folk im Moxhamschen Familienverbund, die in Streicherwolken schwebenden Lieder mit Louis Philippe und die Moxham-Solo-Tracks, die aus der Rhythmusmaschine aufsteigen und an die ersten Aufnahmen als The Gist erinnern. Einmal spielt er nur mit Synthesizer und Plätzchenpapier, dann hören wir das seltsame Singen der Dinge und die Stimme des Erzählers in diesem leisen Durcheinander („Settled Hash“). Young Marble Giants im Rückspiegel. PERSONAL BEST ist vielleicht nicht das Dokument eines ganz großen Songwriters, aber eine Sammlung hin und wieder betörender Momente aus der Post-Giants-Ära.

www.youngmarblegiants.com