Hanspeter Künzler :: Michael Jackson – Black or White: Die ganze Geschichte
Hommage an ein Faszinosum und seine Fanatiker
Eigentlich hatte die Michael-Jackson-Biografie „Black Or White“ des langjährigen Musikexpress-London-Korrespondenten Hanspeter Künzler zu Jackos Comeback-Konzerten erscheinen sollen – doch dann starb Jackson am 25. Juni 2009. Der Verlag hielt den Druck an, ließ Künzler schnell noch ein neues Schlusskapitel schreiben – und hatte einen Bestseller. Die erste und aktuellste Biografie auf einem Markt, der schier durchdrehte nach allem, was mit Michael Jackson zu tun hatte. Dass Hanspeter Künzler nun ein Jahr später einen neuen Band nachlegt, ist einerseits eine nachvollziehbare kommerzielle Entscheidung, andererseits aber auch als eine Art Tribut an Jacksons Fans zu verstehen. Denn um die geht es hauptsächlich in dem Buch. Künzler versucht der seltsamen, quasi-religiösen Verehrung, der eigenartig asexuellen Liebe zu einem zweifellos begnadeten Sänger, Songschreiber und Tänzer auf die Spur zu kommen. Dazu montiert er Zitate aus einem Fragebogen, den er an MJ-Forumsteilnehmer verschickt hatte, mit Porträts spezieller Fans, Referaten über das Fan-Sein als solchem und einem Was-seither-geschah über die Umstände von Jacksons Tod, die Trauer danach und die postume Vermarktung. Grundstürzend Neues steht nicht in diesem Buch, aber es ist eine würdevolle Hommage an das Faszinosum und seine Fanatiker. (Hannibal, 256 Seiten, 14,95 Euro)
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