Mystery Jets :: Serotonin

Rough Trade/Beggars Group

Gefallsüchtiger Poprock aus London zwischen The Killers und Scissor Sisters.

Ob Progrock-Theatralik oder Retro-Postpunk-Überschwang, die Mystery Jets sind schon seit ihren Anfängen 2005 Fans der überschwänglichen Geste. Auf ihrem vierten Album SEROTONIN sind nun auch noch die allerletzten Berührungsängste vor schmachtigem und hysterischem Liedgut verschwunden. Es geht von Keane zu Supertramp und von Hot Hot Heat zu Scissor Sisters. Chris Thomas (Razorlight, Pulp) hat das Album so artifiziell und abgeklärt produziert, dass trotz aller Tanzbarkeit eine unangenehme Distanz bleibt. Alles scheint auf Erfolg getrimmt, wenn man es denn Erfolg nennen kann, eventuell als RTL-Doku-Abspannmusik zu laufen. Die schwülstige Piano-Ballade „It’s Too Late“ ist voller ausgefuchster mehrschichtiger Harmonien und rührt doch an rein gar nichts. Serotoninausschüttung eher mäßig.

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