Mexican Elvis :: John Frum Alaska
Indiefolk wie ein idealtypisches Weihnachtsfest
Wer es dieser Tage noch zu „was“ bringen will, der muss sich ausnahmslos vernetzen. Talent und Hingabe: zweitrangig. So trifft man allerorts auf leidenschaftslose Sozialstricher und Karrierekurtisanen, die irgendwas irgendwohin gebracht haben. Auch die Münchner Mexican Elvis begegnen einem, bei bloßer Sichtung ihrer Fakten, wie die Band gewordene Notwendigkeit zur ständigen Erweiterung der Xing-Kontaktliste. Gitarrist Laury Reichart gehört eine der vertrautesten Stimmen der Indieradioszene Bayerns (und ob’s die gibt!), sein Gesicht ist das vielleicht bekannteste im dortigen Alt.-Nachtleben. Kollege Christoph Brandner ist international gefragter Schlagzeuger, spielt bei Lali Puna und Console und und und. Auch er arbeitet beim Radio. Konkurrenzverzerrung? Vetternwirtschaft? Let the music do the talking! Denn dann ist alles anders. Sie zeigt dir, dass diese Band in keinerlei Wettbewerbskontext steht. Dass sie das Gegenteil des virtuellen Freundeskreises darstellt: Sie ist ehrlich. Und sie will nichts von dir – sie will dir etwas geben: (man muss es Englisch ausdrücken): peace of mind. Wie ein idealtypisches Weihnachtsfest, ohne Stress, ohne Kitsch. Zärtlich arrangierter Indiefolk mit der wohligen Stimme des Briten Pete Hall. „Melvis“ haben sich fünf Jahre Zeit für ihr Debüt gelassen, währenddessen ihre ach so karriererelevanten Jobs hintangestellt. Die wollen es zu nichts bringen. Genau deswegen werden sie es tun.
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