Rowland S. Howard :: Pop Crimes

Infectious/Rough Trade

Post Punk: Das zweite Soloalbum des Gitarristen aus Australien wird leider sein letztes bleiben.

Die Nachricht vom viel zu frühen Tod des 50-jährigen Gitarristen am 30. Dezember 2009 schockte nicht nur eingefleischte Fans von The Birthday Party. In den zurückliegenden 30 Jahren prägte Rowland Stuart Howard mit seinem außergewöhnlichen Gitarrenspiel neben The Birthday Party auch die Musik von Bands wie The Boys Next Door, Crime & The City Solution und These Immortal Souls. Auch wenn es seit Mitte der 90er-Jahre nach dem Auseinanderbrechen von These Immortal Souls deutlich ruhiger um Howard geworden war, war er musikalisch weiter aktiv. Rowland S. Howard, der an Leberkrebs litt, spielte sein musikalisches Vermächtnis gemeinsam mit seinem langjährigen Bandkollegen Mick Harvey (Ex-Bad Seeds) am Schlagzeug und J.P. Shilo am Bass ein. Acht Songs, die noch einmal die ganze Bandbreite seines Könnens aufzeigen und die zu den besten zählen, die er seit I’m Never Gonna Die Again (1992), dem zweiten Album von These Immortal Souls, eingespielt hat. Rowland S. Howard war ein Getriebener, ein Musiker, der seine ganze Seelenpein in sein Gitarrenspiel transferierte. Am überzeugendsten war er immer dann, wenn er sich auf seine ureigenste Art mit den essenziellen Dingen des Lebens beschäftigte. Auf Pop Crimes trifft dies zuallererst auf den Titel „Life’s What You Make It“ zu, eine ungemein intensive Nummer, in der sich noch einmal die ganze Tragik seines leider nur eilweise erfüllten Musiklebens wiederspiegelt. Nicht weniger an die Nieren geht auch der Song „Shut Me Down“, den Howard mit herzzereißender Verzweiflung vorträgt.

www.myspace.com/rolandshoward