Health :: Disco2

City Slang/Universal

Wenn sich Noise-Rocker Remixen lassen.

Es hat sich zur Plage entwickelt, seit jede halbwegs moderne Rockband glaubt, eins ihren Veröffentlichungen hinterher schicken zu müssen. Aber das Remix-Album passt bei Health tatsächlich ins Bandkonzept, schließlich hören sich die Songs der Kalifornier in ihren Originalversionen wie Steinbrüche an. Auch das zweite Album GET COLOR erfährt mit DISCO 2 nun also eine Wiederaufarbeitung, und wie bei der ersten Auflage erschaffen die beauftragten Klanggestalter aus den bisweilen etwas grauen Vorlagen tatsächlich neu schillernde Preziosen. Mit Crystal Castles und Pictureplan sind zwar Remixer dabei, die schon bei HEALTH/DISCO am Werk waren, aber grundsätzlich legen die neuen, zumeist ziemlich unbekannten Beatbastler weniger Wert darauf, die sperrigen Health-Stücke für den Dancefloor fit zu machen. Lieber arbeiten sie deren sonst eher verborgene Popqualitäten heraus, zitieren die unverstellten Synthie-Sounds der 80er und öffnen Klangräume, die sonst mit Lärm verschüttet waren. Das Ergebnis sind bisweilen erstaunlich eingängige Tracks, beherrscht von einer seltsam fragilen, gar nicht schwerblütigen Melancholie. Dass Health das notfalls aber auch selbst können, beweisen sie mit dem einzigen neuen Track: „USA Boys“, obwohl aufgenommen mit dem grimmigen Trent Reznor, fügt sich widerspruchslos in den erstaunlich lichtdurchfluteten Gesamteindruck.

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