Jochen Overbeck :: Talent is an Asset – The Story of Sparks
von Daryl Easlea
Undefinierte aber detailreiche Biografie der Sparks
Eigentlich sind die Sparks ein grandioses Thema für eine Bandbiografie. Die Brüder Russell (der lockige, gutaussehende Sänger) und Ron (der regungslose Keyboarder mit Hitlerbärtchen) Mael haben es über Jahre hinweg geschafft, ein gewisses Mysterium zu erzeugen. Zudem war der Abstand zwischen Hits wie „This Town Ain’t Big Enough For Both Us“ (1974) oder „When Do I Get To Sing ‚My Way'“ (1994) so lang, dass immer wieder gefragt wurde, was in der Zwischenzeit passiert war. Daryl Easlea, früher stellvertretender Chefredakteur beim Record Collector, hat sich der Frage hingebungsvoll gewidmet. Aber er hatte für das Buch keinen rechten Zugang zu den Mael-Brüdern. Deren ehemalige Mitstreiter, die er interviewte, scheinen nicht viel mehr Einblick in die Motivationen hinter dem anspielungsreichen Pop-Gesamtkunstwerk Sparks gehabt zu haben, als das distanziertere Beobachter haben konnten. So verliert sich die Biografie in Details – manche durchaus spannend und mit viel Zeitkolorit – aber der unbestrittene Kern der Sparks, die Mael-Brüder nämlich, bleibt stets seltsam undefiniert. (Omnibus Press, 320 Seiten in englischer Sprache, 32,95 Euro)
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