Experimental German Rock & :: Electronic Musik 1972-83

Soul Jazz/Indigo

Pioniere zwischen Rock und Elektronik. Aufgabe: aus dem Chaos die Innovation herausfiltern.

Was in Zeiten von „Superstars“ und Casting-Shows als schier unmöglich gilt, befanden junge deutsche Musiker vor vier Jahrzehnten geradezu als Pflicht: die Offensive der Gegenkultur. Die beschränkte sich damals nicht nur auf die von SDS-Führer Rudi Dutschke organisierten Studentendemos und die Happenings der Kommune 1. Auch in den Aufnahmestudios herrschte Ausnahmezustand gepaart mit grenzenloser Experimentierlust. Aus dem Chaos die Innovation herausfiltern wollten die jungen Wilden. Vor allem aber keinesfalls dem Vorbild angloamerikanischer Musiker folgen. Deutsche ELEKTRONISCHE MUSIK sammelt 24 essenzielle Tracks aus jener Ära, als deutsche Bands vornehmlich im europäischen Ausland und in Übersee den Grundstein für ein Genre legten, das selbst heutzutage noch junge Musiker weltweit inspiriert: Krautrock. Populäre wie unvermeidliche Namen wie die jeweils gleich mit zwei Tracks vertretenen Can, Amon Düül II, Harmonia und Popol Vuh finden sich auf der sorgfältig kompilierten Doppel-CD. Deuter fehlt in der Sparte elektronischer Propheten ebenso wenig wie Roedelius, Moebius, Cluster und Tangerine Dream. Versponnen, abgedreht und bekifft zirpen Gila und Ash Ra Temple. Raritäten tummeln sich in Form von Ex-Nine-Days-Wonder Michael Bundt mit der Synthesizer-Sternstunde „La Chasse Aux Microbes“, mit Beuys-Schüler Conrad Schnitzlers „Auf dem schwarzen Kanal“ und „Filmmuzik“ von E.M.A.K. Als Höhepunkte fungieren „Hallogallo“ von Neu!, La Düsseldorfs „Rheinita“ und „It’s A Rainy Day, Sunshine Girl“ von Faust. Selbstverständlich durch Abwesenheit glänzen die sich stets bei solchen Anlässen in Verweigerungshaltung befindlichen Kraftwerk.

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