Nada Surf :: If I Had A Hi-Fi

Mardev Records/Warner

Das New Yorker Trio spielt im Vorbeigehen ein Album mit Coverversionen ein, deren Identifizierung selbst Nerds fordert.

Nach den AMERICAN RECORDINGS von Johnny Cash sollte sich eigentlich jede Band, jeder Musiker bewusst sein, dass die Messlatte für die Sinnhaftigkeit von Coverversionen auf Weltrekordhöhe liegt. Nada Surf fliegen mit IF I HAD A HI-FI natürlich auch tiefer als der Man in Black, aber von einer Bruchlandung ist das Trio aus New York weit entfernt. Zumal das Album ein Freundschaftsdienst an ihrem langjährigen Tour-Keyboarder Louie Lino ist, den es nach Austin, Texas, zog, wo er ein eigenes Studio aufbaute. Nada Surf leisten mit den schnell und spontan eingespielten Songs von IF I HAD A HI-FI also Anschubhilfe, und so ganz nebenbei rücken sie einige eher unbekannte Namen in den Fokus. Nicht die Go-Betweens, deren kaum verbesserungsfähiges „Love Goes On“ sie klasse hinbekommen. Auch nicht „Enjoy The Silence“ von Depeche Mode, das hinreißend in die eigene melancholische und doch so sonnige und harmonische Welt eingenadasurft wird. Auch nicht Songs von Kate Bush, Moody Blues und Spoon bilden den Höhepunkt. Es ist „Electrocution“ von Bill Fox (The Mice), das wie The Byrds in Höchstform klingt. Es ist auch „Bright Side“ von The Soft Pack, wo Nada Surf zuerst den Iggy machen und dann tief in Westcoast-Sounds tauchen, um wieder als Iggy aufzuerstehen. Danke auch für die Interpretation von „Evolution“, einem Stück der spanischen Gruppe Mercromina, nach der ab sofort geforscht werden sollte.

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