Male Bonding :: Nothing Hurts

Sub Pop/Cargo

Erster Eindruck: Die Londoner haben sich irgendwo zwischen Punkrock, Shoegaze und Noise aufgestellt. Der zweite Hördurchlauf bringt den Liebreiz ihrer Songs zutage.

Dieses Album beginnt mit einer Art Double-Speed-Rockabilly und Vocals, die so „schlecht“ abgemischt sind, dass man meint, die Band im Proberaum next door zu hören. Das soll also der neue Punkrock sein. Male Bonding gehen über die Strecke von 13 Songs und 30 Minuten immerhin den kürzesten Weg zum Verbraucher, den der Punkrock kennt – über das Hochgeschwindigkeitsgepolter der zweiten Generation und die fernen Echos, die die Ramones auch auf der anderen Seite des großen Teichs hinterlassen haben. Womöglich ist dem Budenzauber eine längere und intensivere Produktion vorausgegangen, als man sich das im ersten Moment vorstellen kann. Der besondere Liebreiz dieser Punkrockherzchen erschließt sich erst im zweiten Hördurchlauf. Im Verlauf des Albums findet das Trio aus dem hipsterischen Dalston eine eigene Fahrspur zwischen Shoegaze, Noise und Punkrock. Alle drei, vier Tracks gibt’s einen Showstopper mit hundsgemein hübschen Sixtiesbeatmelodien auf halbem Weg zu den Who. Was die Sache wieder sehr britisch macht.

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