The Drums :: The Drums
Moshi Moshi/Cooperative Music/Universal
Schluss mit der Trauerstimmung in der Welt der engen Hosen! Die Indie-Surf-Pop-Band aus Brooklyn zaubert wieder den Sonnenschein ins Leben.
Wer trommelt denn da? Die Band des Jahres vielleicht? Bisher war man sich da nicht so sicher, erste Hörproben wie „Let’s Go Surfing“ und „Saddest Summer“ wirkten noch etwas ungelenk und ließen an eine verwässerte Version von Vampire Weekend glauben. Nun aber drängt sich der Verdacht auf, dass hier etwas Großes geschieht. Man muss sich nur die Melodie in „Book Of Stories“ und insbesondere die Worte „I thought my life would get easier, instead it’s getting harder without you“ anhören, und schon ist man bis in alle Gliedmaßen ergriffen. Hier passieren Dinge, die es lange nicht gegeben hat im Pop. The Drums haben ihre melancholischen Momente und verdrücken schon mal eine Träne. Aber sie setzen sich nicht wie Interpol beleidigt unter die Trauerweide, sondern gehen an den Strand und sind am Ende auf wundervolle Art enthusiastisch. Ihrem Gefühlsleben verleihen sie auf unterschiedliche Art Ausdruck. Einmal geht man zurück bis in die späten 50er und frühen 60er, zu Sun Records, zu den frühen Beach Boys, zu einfachen Melodien für die Ewigkeit. The Drums haben aber auch eine Schwäche für weniger abgegraste Ecken der 80er-Jahre, für obskure Bands auf Factory Records oder seltsame Einzelgänger à la The Wild Swans. Aus diesen Einflüssen rühren die New Yorker aus Florida eine Melange zusammen, die bereits prominenten Zuspruch gefunden hat. So soll sich ein gewisser Morrissey gerade erst eine Show von The Drums in London angesehen haben. Bald werden Scharen seinem Beispiel folgen. Und das völlig zu Recht.
Artverwandtes: The Wake Here Comes Everybody (1985) The Shangri-Las Best Of (1996)
www.thedrums.com
Story und CD im ME 3/2010
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