Hindi Zahra :: Hand Made
Blue Note/EMI
Global Folk, leicht patinös, von schlichter Schönheit.
Hindi Zahra eilt ein Bomben-Ruf voraus. Ein paar Konzerte reichten aus, um die in Marokko geborene Französin zur großen Entdeckung auszurufen, die Kollegen vom britischen „The Wire“ erkannten in ihren Songs gar die perfekte Symbiose aus der Musik von Django Reinhardt und Billie Holiday. Jazz ist vielleicht noch hier und da auszumachen, über die Strecke dieses Debüts geht die Sängerin mit der hellen, melancholischen Stimme aber weit über Stile und Schubladen hinaus; Hindi Zahra lässt Delta-Blues und den Rock’n’Roll der Berber verschmelzen („Set Me Free“), sie weiß einen Karibik-Popsong mit eher trüben Farben auszumalen („Stand Up“) und eine verträumte Ballade in Soundwolken aufzulösen („Don’t Forget“). Das mag noch nicht die Faszination erklären, die die elf Songs auf HAND MADE entwickeln; die Sängerin, die alle Beiträge arrangiert und produziert hat, trägt das kleine, schlichte Soundkleid, in dem oft nur die gezupfte Gitarre und geklatschte Rhythmen Platz haben. Ihre Songs sind sanft und leise, sie besitzen das bisschen Patina, das sie von der Wohlgefälligkeit abhebt, die viele ambitionierte World-Music-Projekte kennzeichnet. So leicht das alles klingt, die Schwermut liegt wie ein Schleier über den Liedern, selbst wenn Zahra eine Hymne auf ihre Musik singt: „Beautiful tango, how sweet it can be if you make me dance / how long will it last baby if we dance“.
www.hindi-zahra.com
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