Villagers :: Becoming A Jackal

Domino/Indigo

Man möchte ihn in den Arm nehmen: Ein Singer/Songwriter für Romantiker.

Allen Lesern mit einem ausgewachsenen Krankenschwestersyndrom seien in diesem Monat die Villagers ans Herz gelegt. Dahinter versteckt sich ein gewisser Conor J. O’Brien, blutjung, hochtalentiert, sehr romantisch und prinzipiell verzweifelt, zumindest im Geiste verwandt mit seinem Namensvetter Conor Oberst, aber aus Dublin. Zusammen mit seiner Band fährt der Ire auf seinem ersten Album BECOMING A JACKAL das gesamte Instrumentarium auf, mit dem junge Männer ihren Überdruss und ihr Herzeleid zu verzieren pflegen, bevor sie es in die schnöde Welt hinausschreien: Getragene Posaunen und dramatische Streicher, einsam perlendes Piano und verloren schrammelnde Akustikgitarren. Und als wäre das noch nicht genug, beginnt „The Meaning Of The Ritual“ gar mit sehnsüchtigem Meeresrauschen. Dazu singt O’Brien von allzu egoistischer Liebe und den Leichen, die im Hinterzimmer versteckt sind, aber auch von anderem Unbill, von Sandwiches und Bier, das eine vermutlich labbrig, das andere sicher warm. Doch muss man zugeben: den Villagers gelingen immer wieder wundervolle Momente von solch waidwunder Schönheit, dass sich selbst im kältesten Herz nur ein Bedürfnis regen kann – den kleinen Conor in den Arm nehmen zu wollen.

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