Unbunny :: Moon Food

Affairs Of The Heart/Indigo

Folk/Rock – dieser Songwriter klingt heute wahrscheinlich mehr nach Frühsiebziger-Neil-Young als Neil Young selber.

Kann ein Song wie „Young Men Are Easy Prey“ die Neil-Young-Gemeinde ernsthaft in größere Verwirrung zu stürzen? Oder die Ankündigung, es wäre eine vergessene Aufnahme aus der HARVEST-Ära, die jetzt beim Frühjahrsputz auf Youngs Ranch in Kalifornien aufgetaucht ist? Aber, was der Sänger und Songwriter namens Jarid del Deo über gewisse Strecken auf diesem Album so aus seiner Kehle leiert, ist verflucht nah an dem gebaut, was der große Gott mit der puerilen Stimme Anfang der 1970er produziert hat. Das reicht wahrscheinlich von der Mikrofonausrichtung bei der Aufnahme von akustischen Gitarren bis zur Auspegelung von Gesangsparts. Jarid del Deo alias Unbunny spielt auf seinem ersten Album seit 2004 extrem weit abseits allen Trends und Neuerungen, er reproduziert die Ausgeschlafenheit des Seventies-Folk und -Rock mit einer ultrararen Selbstverständlichkeit, einmal geht er mit den Gitarren auf ZUMA-Kurs, „Are You Cautious/Design Flow“ wackelt, zittert, aber fällt nie. Es gibt auch Momente auf diesem sehr „echten“ Album, die an den Dylan der „Knockin‘ On Heaven’s Door“-Phase erinnern, und je häufiger ich reinhöre, desto mehr Klassiker aus der klassischen Songwriter-Phase will ich entdecken. Eigentlich ist das schön, und gar nicht mehr verwirrend.

www.myspace.com/unbunny