The New Pornographers :: Together

Matador/Beggars/Indigo

Power und Pop ohne Powerpop.

Dieser A.C. Newman muss ein verdammt guter Gastgeber sein: Seit Jahren schafft er es, immer im goldrichtigen Moment seinen fröhlichen Haufen in alle Winde verstreuter, vielbeschäftigter Bandkollegen zusammenzurufen und für genau ein Album lang zur tightesten, explosivsten und homogensten Rockband Kanadas zusammen zu schweißen. Die Grundkonstanten einer guten New-Pornographers-Platte sind immer die gleichen: Newmans eigene euphorische Glitterpop-Hymnen, Dan Bejars vertrackte Songgebilde (die im Pornographers-Gewand stets runder und zugänglicher erscheinen als in seinen Arbeiten als Destroyer) und Neko Cases geschmeidige Folkpopeinsätze (die hier meist rauer und kantiger ausfallen als in ihrem seit kurzem erfolgreichen Soloschaffen). Als neue Facetten kommen auf TOGETHER schlanke, tieftönende Streicherarrangements hinzu, die über weite Strecken die melodiöse Grundlage bieten, auf der die Instrumentalisten – nicht zuletzt der nach wie vor unfassbare Drummer Kurt Dahle – mit noch mehr Leichtigkeit agieren können; und Riffanwandlungen aus dem 70s-Rock, die an die Metal-Sublimierungsversuche der Decemberists auf THE HAZARDS OF LOVE erinnern. Dan Bejar verbindet in seinen Stücken die Dichte der Go-Betweens mit Anflügen der Distortion-Ästhetik von The Jesus And Mary Chain, ohne wie Stephin Merritt beim vorletzten Magnetic-Fields-Album dadurch Distanz und Entfremdung zu erzeugen. Bei den New Pornographers geht es gerade um größtmögliche Nähe, ihre Musik ist immer direkt an der Haut, und vermittelt sich impulsiv und intuitiv, ohne unterkomplex zu sein. Newman und seine (derzeit sieben) Mitmusiker haben den Goldenen Schnitt im Pop gefunden, der es ihnen erlaubt, immer vielschichtigere Musik so präzise auf den Punkt zu bringen, dass sie am Ende immer simpel und einleuchtend erscheint.

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