Françoise Hardy :: La pluie sans parapluie

Virgin/EMI

Die Mutter aller niedlichen Lolita-Sirenen mit schwer angegrautem Chanson-Pop.

Ganz schön fidel geht „Noir Sur Blanc“ ab. Für die Verhältnisse von Françoise Hardy schon fast rockig. Aber schnell stellt sich wieder diese Tonart ein, mit der sie schon vor einer halben Ewigkeit reüssierte. Als sie Anfang der 1960er-Jahre mit der romantischen Ballade „Tous les garçons et les filles“ ihren ersten Smash-Hit landete – und fortan diese Mischung aus Anmut, märchenhafter Sinnlichkeit und ewiger Unschuld verkörperte, mit der seitdem stimmbrave Französinnen und selbst First Lady Carla Bruni hemmungslos kokettieren. Und je weiter man in das neue Album von Françoise Hardy vordringt, desto mehr geht einem dieses scheinbar geheimnisvolle Singsang-Hauchen gehörig auf die Nerven. Trotz der hier und da musikalisch leicht veränderten Stellschrauben in Richtung Country und Indie-Pop. Doch aus ihrer Haut kann und will die Hardcore-Romantikerin immer noch nicht fahren. Aber schließlich dreht sich ja allein in den Texten alles nur um die Suche nach einer verlorenen Zeit. Und die dlässt sich eben nicht mit der Brechstange finden.

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