Drag The River – Primer
Seien wir ehrlich: Noch eine Rootsrock-Band ist nicht unbedingt das, was die Welt jetzt dringend brauchte. Drag The River allerdings haben immerhin zwei Vorteile gegenüber der Konkurrenz: Erstens gibt es sie schon seit 1996. Zweitens sind die Mitglieder nicht zwingend auf den Erfolg angewiesen, weil sie den schon hatten oder haben in Bands mit – zumindest in Punkkreisen – klangvollen Namen wie All, Armchair Martians und Hot Rod Circuit. Auf PRIMER versammelt ist eine Auswahl der besten Songs, die zuvor nur erschienen sind auf raren Alben, noch rareren Demos oder gar niemals erhältlichen Flexi-Disc-Beigaben zu Cornflakes-Familienpackungen eines Tante-Emma-Ladens in Idaho. Oder so ähnlich. Man hört der Bandbreite an, dass die Songs aus nahezu anderthalb Jahrzehnten stammen: „Crocodile Wings“ hätten Simon & Garfunkel zum Welthit geflötet, mit Waylon „Namenspatron“ Jennings die Grand Ole Opry zum Brodeln gebracht und „Me & Joe Drove Out Of California“ würde auf einem Album des mittleren Bruce Springsteen nicht unangenehm auffallen. Oder so: PRIMER hat zweifellos seine rauschenden Momente, aber die Welt hat sicherlich nicht gewartet auf diese Platte.
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