High Places – Vs Mankind :: VÖ:19.4.

Zweite (oder sollten wir sagen: dritte) Platten können eine schwierige Sache sein. Soviel Zeit wie beim Debüt wird einem kein Mensch mehr geben, soviel Unwissenheit wird einem nie mehr zur Seite stehen. Statt dessen: Konsolidierung, wohin man hört, Verfeinerung, Verbesserung, Neuorientierung gar. Und jetzt das schauderhafte Wort: Entwicklung. Die wollweiche Erklärung für jedwede Verwässerung nach dem Initiationserlebnis. Bei den High Places ist die Sache eher umgekehrt: Sowohl auf der Track-Sammlung 03/07-09/07 als auch auf dem als Debüt auf den Markt geworfenen Album HIGH PLACES arbeiteten sie mit dem Stilmittel der Verwässerung, die Tracks von Mary Pearson und Robert Barber schienen kleinen Stürmen im Wasserglas zu entspringen. Der Gurgelsound war ihr Markenzeichen. Pearsons Stimme fährt zwar immer noch Serpentinen über den hausgemachten Beats Barbers, die zehn Beitrage auf VS MANKIND sind darüber hinaus aber hörbar konventioneller ausgefallen. High Places nähern sich psychedelisch-sphärischen Grundmustern an, in denen die verwirrenden Loops und Soundelemente der frühen Tage kaum mehr Platz haben. „The Longest Shadows“ und „On Giving Up“ zu Beginn sind mit ihren gut positionierten Tribal Beats die bislang weitestgehende Annäherung an den Dancefloor. Soviel Klarheit war noch nie bei den High Places. Oder, wie das Label es ausdrückt: „Man stelle sich vor, eine Gitarre klingt sogar meist nach einer Gitarre.“