Grovesnor – Soft Return
Die Rückkehr des Soft Pop mit anderen Mitteln. Der Schlagzeuger von Hot Chip will zeigen, wie das geht. Die 12-Inch „Drive Your Car“ von Grovesnor hat 2008 die Wunsch-Positionierung des Nebenprojekts von Hot-Chip-Schlagzeuger Rob Smoughton ziemlich genau angezeigt: ein Soft-Pop-Idyll, das von Acid-Lines und fiesen Beats vor allzu großem Wohlklang bewahrt wurde, irgendwo zwischen den unremembered eighties und einer potenziellen Zukunft des Pop. Ob man das, was als Warm-up-Clubhit im kleinen Format hervorragend funktioniert hat, auf Albumlänge haben wollte, war damals nicht final zu klären.
Es ist schon ein schweres Pfund an schrillen Synthi-Sounds, nach hinten gemixten 80er-Jahre-Gitarrensoli, Funk-Vibes, Gesang für präkoitale Stunden und vor allem: Melodien, Melodien, Melodien, so „schön“ und leicht, als habe sie Smoughton mal eben aus dem Ärmel geschüttelt. In den Liedern von Grovesnor finden sich die ekligen 80er mit Hall And Oates genauso wieder wie der Marvin Gaye der Spätphase und der Italo-infizierte Synthpop von Laid Back. In dieser ganzen Süßlichkeit hätte man sich ein paar mehr Widerhaken gewünscht (wie im erwähnten, hier aber ausgesparten „Drive Your Car“), die die Musik von Grovesnor ein bisschen mehr in Richtung 2010 gerückt hätten.
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